Orcas im Schnee – Der Plan

Schon wieder Winter, schon wieder Weihnachten, schon wieder nasskalt zu Hause, also ist es Zeit auf Reisen zu gehen.
Vergangenen Winter haben wir es uns das erste Mal getraut mit dem Wohnmobil den Winter im Norden zu verbringen. Für Sonnenanbeter wie uns schon eine Herausforderung. Nur weil wir im Sommer in Skandinavien reisen, heißt es ja nicht, dass wir die Sonne nicht mögen.
Wir lieben die Sonne – deswegen auch der Sommer dort oben im Norden – denn dort sieht man sie viel länger. Dafür versteckt sie sich in den Wintermonaten sehr gut.

Viele Jahre sind wir im Januar in die Karibik geflogen, um Sonne zu tanken, und die wohlige Wärme am Strand auf der Haut zu spüren. Das ist sehr, sehr schön, sich dort auch noch verwöhnen zu lassen. Aber faul und vollgefressen den ganzen Tag am Pool oder am Strand rumzuhängen, das kann jeder-aber im Wohnmobil an der zugefrorenen Ostsee bei Minus 30 Grad zu leben und den Winter genießen, das ist etwas anderes. Ich weiß, wovon ich rede, denn schließlich haben wir es Januar bis März 2022 zweimal gemacht.
Und weil es so schön war, haben wir überlegt, was wir diesen Winter wohl machen – und vor Allem WO?

Da standen mehrere Ziele zur Debatte.
• Griechenland soll sehr schön sein im Winter und auch nicht kalt – aber für unser Auto eher nicht so geeignet.
• Spanien – ebenfalls nicht so kalt. Aber sich mehrere Wochen zwischen gelangweilten Rentnern tummeln ist auch nicht so meine Welt
• Süditalien – ok da geht es auch hoch her – das Temperament der Italiener ist ja bekannt und Schnee sehen die im Winter auch nicht

Aber das alles ist es nicht wirklich. Nächste Überlegung war dann, doch wieder in den Norden zu fahren. Stellte sich die Frage WOHIN?
Ok – Nordschweden oder Norwegen, das ist schon mal klar. Und dann kommt das Thema, wenn ein Ehepaar eine Reise plant . Etwas gebeutelt vom letzten Jahr kamen schon Argumente „aber nicht wieder bis zu den Lofoten, das haben wir letztes Jahr durch“
Diese Argumente sind nicht von der Hand zu weisen, und wir haben erst einmal geschaut, ob wir in Namsos – unserem Sommerquartier – ein Plätzchen bekommen. Und JA wir haben einen Platz, und planen schon einmal Sylvester mit unseren Freunden Stefan, Melani, Petter und Bente eine durchzechte Nacht im Schnee am Feuer.

Stellt sich die Frage: „und was dann? Der Winter ist Sylvester ja nicht zu Ende, und die Reise doch erst recht nicht.“

Und da kommt doch manchmal der Zufall als Hilfe ganz recht. Unser Freund Marten schickt mir Bilder, welche er gemacht hat. Ursprünglich macht er ja Walsafaris auf den nördlichen Lofoten. Und nun bekomme ich andere Bilder, wo es im Wasser vor Orkas nur so wimmelt.

Die Bilder verschaffen mir auf den Unterarmen und auf dem Rücken ein leichtes Hühnerfell (oder Gänsehaut) und es berührt mich schon wieder so etwas zu sehen.

Lange Rede kurzer Sinn – mein Entschluss steht fest. Es geht viel weiter in den Norden, denn die Lofoten reichen nicht. Die richtigen Wale sind noch viel weiter weg – nämlich hier: Tromsø, Norwegen

Ok – ca. 3.000 km, das ist eine Herausforderung, aber wir machen ein paar Tage Pause in Namsos, dann sollte es gehen, denn bis dorthin sind es „nur“ 2.000 km.

Ok das klingt jetzt nicht so viel, aber wenn man bedenkt, dass wir bei weit unter 20 Grad Minus fahren und im dicken fetten Schnee, dann wird da ein anderes Bild daraus.
Also für gute Schneeketten, gute Bereifung und gutes Licht am Gefährt haben wir letztes Jahr schon gesorgt. Das muss jetzt alles nur noch richtig verstaut werden.

Und somit steht unser Reiseziel fest für den Januar.
Wir starten direkt nach Weihnachten – wahrscheinlich am 27.12.2022 unserem 23. Hochzeitstag in Richtung Norden. Mit ganz viel Glück schaffen wir den ersten Abschnitt an einem Tag bis Örkeljunga in Schweden.
Das sind ca. 800 km, aber dort ist „Old Mikes Diner“, und hier waren wir schon mehr als einmal essen. Fantastische Burger mit „Zubehör“ und leckeres Bier. Dafür lohnt es sich früher aufzustehen und die 800 km an einem Tag abzureißen.

Da wir am kommenden Tag mit Sicherheit etwas länger schlafen werden, denn 800 km fahren Essen und Bier trinken, das macht kaputt, teilen wir den Rest der Strecke auf 3 Reisetage. Dann sind wir immer noch rechtzeitig in Namsos, um es Sylvester krachen zu lassen.

Am 02.01.2023 werden wir dann noch 1.000 km bis nach Tromsø fahren um dann vom 04.01.2023 bis zum 11.01.2023 so oft wie möglich auf Walsafari zu gehen.

Die Hoffnung auf Orkas, Pottwale und vielleicht Buckelwale ist sehr groß. Drück uns einfach die Daumen, dass wir schöne Bilder bekommen die wir dann hier veröffentlichen.

Wenn wir die alle im Kasten haben, geht es auf Nordlicht Tour auf dem Rückweg. Das heißt wir werden dann langsam in Richtung Kiruna fahren. Hier ist das Nordlichtparadies.

Und da es „nur 450 km sind, schaffen wir es vielleicht bis Mitte Januar dahin zurück um ein paar Tage auf Nordlichter zu lauern.
Das klingt nicht weit, aber man darf die Witterungsverhältnisse nicht unterschätzen. Es gehört zum winterlichen Alltag auch mal ein paar Tage oder Stunden fest zu sitzen, wie ein Pass oder eine Straße gesperrt ist. Lassen wir uns überraschen.

Von dort aus geht es dann nach Luleå, Schweden an die tief zu gefrorene Ostsee und danach an der Ostküste langsam wieder in Richtung „warmes“ Deutschland in die Heimat, wo wir zwei neue Erdenbürger erwarten und diese dann Oma und Opa begrüßen sollten.

Also der Plan steht jetzt endlich fest und wir freuen uns auf Nordlichter, winterliche Adlerjagden und Wale, Wale, Wale.
Ihr wollt dabei sein? Dann schaut hier regelmäßig vorbei oder meldet Euch hier an – dann bleibt ihr auf dem Laufenden.

Und hier nochmal die gesamte Route in einem Bild wie sie geplant ist

Gesamtkilometer:                   6.131 ohne Fähren
Reisezeit:                                150 Stunden da wir nicht mehr als 60 kmh erreichen werden
Start:                                        27.12.2022
Rückkehr:                                Anfang / Mitte Februar 2023

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Über den Autor

die beiden Verrueckten

Thorsten Helbig

Thorsten Helbig ist bereits seit mehr als 20 Jahren Börsenhändler mit Leib und Seele. Außerdem liebt er es, die Welt mit seiner Frau und seinem Hund im Wohnmobil zu erkunden. Als Reisender Händler zeigt er, wie man unterwegs an der Börse Geld verdienen kann.

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