Tag 9 – Nordic Lights

Das erste Ziel: Wir bleiben 

Gestern hieß es ja noch: „Nordlichter oder Wale?“ 

Die Entscheidung ist gefallen, und das nicht ganz freiwillig. Ich bin ja männlich, gehöre also zu dem Geschlecht (divers mal ausgenommen), welches sich ja auch mal gerne Entscheidungen abnehmen lässt. Und dieser Part wurde für mich erledigt; aber erst mal der Reihe nach. 

Da wir hier länger als einen Tag bleiben, fasse ich die Tage hier in einem Bericht zusammen, dann kann ich mir auch mal wieder in Ruhe die Nägel lackieren, ohne sie am kommenden Tag gleich wieder auf der Tastatur zu zerhämmern. 

Unser kleiner Begleiter hat vor knapp 16 Jahren den Namen Picasso bekommen. So hieß er schon, obwohl er noch gar nicht geboren war, denn der Name stand für uns fest. Stellt sich aber jetzt echt die Frage: „Was wäre passiert, wenn es kein Rüde geworden wäre?“ 

Wird der Name dann auf Picassi geändert? Oder bastelt man der Dame dann einen Revolver unten dran, damit sie als Rüde zählt? Gibt es einen Richter für Hunde, der dann entscheiden kann: „Ihre Hündin ist eigentlich ein Weibchen, gefangen in dem Körper eines Rüden, und darf somit auch Picasso heißen. Im Namen des Rudels ergeht folgendes Urteil… Diese Hündin darf aufgrund ihres tatsächlichen Geschlechts in Differenz zu ihrem gefühlten Geschlecht den Namen Picasso tragen.“ 

Naja, Spaß muss sein. Nein er ist kein geborener Picasso, er ist adlig wie jeder Hund. Und Nein, er heißt nicht „runter vom Sofa“ – auch wenn er das manchmal gedacht hat, sondern er heißt laut tierischem Personalausweis und Reisepass: Nordic-lights Benetton. 

Man, echt gut, dass er es nicht weiß, und mit Picasso zufrieden ist, der Herr von und zu. Er sollte jedenfalls mal die Verursacher seines Namens kennen lernen: Die Nordic Lights. 

Wir kommen abends spät in Lødingen auf den Lofoten an, und beziehen einen Platz in der ersten Reihe direkt am Wasser. Bei der Ankunft klarer Himmel, und spät ist es auch. Also raus aus dem Auto und ich spiele eine meiner besten Rollen: „Hans guck in die Luft“ mit dem sagenhaften Ergebnis: „Wie sie sehen, sehen sich nichts“, außer Minusgrade, wie immer im zweistelligen Bereich. Eine beschlagene Brille auf der Nase, viel Dunkelheit und Nachbarn am Lagerfeuer. 

Wo sind die Nordlichter? 

Von Nordlichtern keine Spur, obwohl bestellt und alle Bedingungen erfüllt. Der Unterschied zwischen den Feueranbetern und uns? Sie haben´s warm am Feuer und genießen es draußen in der Wolldecke zu sitzen, aber wir haben Bier und Wein. So, jetzt kann man mal in sich gehen und für sich die Prioritäten setzen. Was wäre mir lieber bei 20 Grad Minus? 

  1. Am Feuer sitzen und aufpassen, dass man sich nicht den Anzug aus Synthetik abkokelt (meine Frau mag keine Brandlöcher in meinen Klamotten) oder 
  1. Drin sitzen und auf das Feuer des Nachbarn schauen, dabei den Pullover ausziehen, weil es zu warm ist, und ein Pils trinken?  

Naja, jeder hat seins. Da es schon fast 22:00 Uhr ist, habe ich mich für Variante B entschieden, denn jetzt noch heizen nach der Tour, dazu fehlt mir echt die Lust. Außerdem kann ich mich noch erinnern, dass Heizer eigentlich sehr gut bezahlt wurden, und abends gab es sogar noch Zuschläge ab 20:00 Uhr. Wer soll das bezahlen, damit ich ihm einheize?  

Also ich hab mich gegen diese durchaus aufregende Aufgabe entschieden, und bevorzuge das Entkleiden im warmen Auto mit Blick auf die Wärmequelle des Nachbarn bei einem kalten Bier. Wir wären aber nicht Reisende Händler, wenn da nicht ein Funke Neugier im Inneren lodert, aber sowas von… 

Ich kann nicht anders, nach dem leckeren Brot und einem Hopfensmoothy (Hopfen und Malz – Gott erhalt´s) muss ich mir ein Jäckchen überschmeißen und raus. Die Neugier siegt.  

Und was soll ich sagen? Obenrum wird´s bunt! Das kennt der ein oder andere nur nach einem Absinth oder nach einem Pfeifchen, welches nicht ganz legal war. Aber hier reicht es vollkommen, das zu tun, was man eigentlich IMMER tun sollte: 

Augen auf und Kopf hoch! 

Denn das ist das, was im Leben weiterhilft und viele Sachen erleichtert. Wer immer nur den Kopf in den Sand steckt, der hält seinen Hintern ständig in einer gefährlichen Position 😉 

Also was tun wir? Augen auf und Kopf hoch. 

Die Show kann beginnen 

Den Rest kann man nicht in Worte fassen, und nicht beschreiben. So gerne ich meine Finger über die Tastatur tanzen lasse – naja, beide Zeigefinger und JA ich tippe noch, ich diktiere nicht – aber das was wir sehen, ist nicht zu beschreiben. 

Deswegen machen wir es heute ganz einfach und nehmen Euch auf die Reise in den Sternenhimmel mit, und lassen die Bildergalerie sprechen. Also, setz Dich entspannt hin, lehne Dich zurück und lass die Bilder wirken. Es ist unglaublich, was über uns da oben passiert. Wir haben aus 300 Bildern die schönsten rausgesucht. Gesammelt an zwei Abenden, am Meer. Wenn Du es selbst noch nicht erlebt hast, lass Dich von den Bildern inspirieren. Glaub mir, es macht süchtig. 

Und wenn ihr wissen möchtet, wie so eine Show entsteht, dann empfehle ich Wikipedia oder andere Seiten. Alles, was ich dazu schreiben würde, wären Zitate und Chauffeurs-Wissen. Warum soll ich meine zarten Bauarbeiterfinger anstrengen, wenn es vor mir schon viele Fachleute gemacht haben, die es wissen? Abschreiben war früher eine meiner Stärken; und bei den Mädchen hat es auch oft gut geklappt… Aber heute bringe ich eher das über die Tastatur, was ich weiß oder selbst erlebt habe: 

Zum Handel

Wir sind auf Erkundungstour, aber Geld verdienen müssen wir trotzdem ein bisschen.
Dazu haben wir vergangenen Donnerstag den Dax geshortet und diese Position wurde am frühen Montag früh geschlossen mit 150 Punkten. Diese Punkte brachten das Monatsziel zum Abschluss, und deswegen wurde die Position so abgesichert.
Die Folgeposition – ebenfalls im Dax – konnten wir mit Glück noch BE schließen. Der Markt ist noch nicht im Gleichgewicht.
Somit stehen wir hier heute bei 228 Punkten

Der EUR USD macht es uns noch schwerer, was aber für den Jahresanfang normal ist.
Hier sitzen wir in zwei Formationen fest. Eine spricht für LONG und eine spricht für SHORT.
Wir schlagen uns die ersten Tage zaghaft auf die Short Seite, solange wir nicht über 1.1380 kommen.
Ergebnis bis heute  nur 15 Pipps – mehr haben wir auf Reisen noch nicht gemacht. Aber wir haben ja auch noch 18 Tage Zeit.

Hier ist zu beachten, dass wir auf dieser Tour nicht viel stehen bleiben um einen schönen Arbeitsplatz zu haben, sondern wir reisen. Und da nehme ich mir gerne auch eine Auszeit. Ab kommender Woche geht es dann dem EUR an den Kragen

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5 Kommentare

  1. Hallo ihr Drei,

    sehr schöne Bilder. Könnte einen schönen Bildband ergeben.

    Euch ein schönes Wochenende und weiter gute Fahrt!

    VG
    Sebastian

  2. Hallo,
    da wir Ende Februar uns auch die Polarlichter anschauen wollen, wäre ich für ein paar Tipps dankbar;
    Gasversorgung und Verbrauch?
    Kamera um so schöne Bilder machen zu können?
    Worauf sollten wir unbedingt achten, sch jetzt einmal vielen Dank für Infos
    Gruß Stefan5

    • Ich mache es mal kurz dazu, sonst schreibe ich mir die Finger wund.
      Also Voraussetzung ist unter normalen Bedingungen:
      1. Standort nördlich vom Polarkreis – dazu gebe ich Dir gerne mehr Infos, wenn Du mir verrätst wo ihr denn hin wollt. Wir hatten allerdings ein Riesenspektakel gestern Abend südlich vom Polarkreis in Mittelschweden. Ein Traum und unerwartet.
      2. Gasverbrauch hängt von Fahrzeugen und Außentemperaturen ab. Faustregel sagt neu 20 Grad Minus 2 Tage gleich eine 11kg Flasche. Diese kannst Du in Norwegen an verschiednen Stellen an LPG Tankstellen nachfüllen. Wir haben einen 90 Liter Gastank und zur Sicherheit 2x11kg dazu eingepackt. der Tank war noch nie leer, da ich ihn befallen wenn ich LPG sehe
      3. Kameraausrüstung. Ich fotografiere mit einer Nikon 850 D mit sehr lichtempfindlichen Weitwinkelobjektiven. Als Backup Kamera haben wir noch eine Olympus EM 1 dabei. Da ist die Auflösung nicht so gut, weil kleinerer Sensor. Objektive nicht unter F2.8 – das macht keinen Sinn

      Allerdings muss ich gestehen, dass die Bilder meiner Frau mit dem iPhone 13 der Knaller sind. Nicht nur, weil sie das bessere Auge für das Motiv hat, sondern weil es mit dem iPhone schnell und einfach geht.
      Unterschied? Meine Bilder mit der 850 D kannst Du an die Hauswand werfen mit 3 m Diagonale und sie sind immer noch sehr gut
      iPhone wird das nix mit der Hauswand – für das Fotoalbum aber durchaus machbar
      wenn Du weitere Fragen hast, sende mir bitte eine Mail und wir telefonieren ok?

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Über den Autor

die beiden Verrueckten

Thorsten Helbig

Thorsten Helbig ist bereits seit mehr als 20 Jahren Börsenhändler mit Leib und Seele. Außerdem liebt er es, die Welt mit seiner Frau und seinem Hund im Wohnmobil zu erkunden. Als Reisender Händler zeigt er, wie man unterwegs an der Börse Geld verdienen kann.

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