Wir haben ja beschlossen, heute am frühen Morgen noch ein paar Sachen zu erledigen – wie zum Beispiel ein Brot zu backen. Nein, keine Fertigmischung oder aus der Dose oder sowas – sondern ein Sauerteigbrot.
Diese Frage hat uns heute ein Mitglied unserer forexPRO-Community gestellt:
Wie backt man im Wohnmobil ein Sauerteigbrot?
Diese Frage kann man ganz einfach beantworten:
- Man frischt seinen eigenen Sauerteig auf (ich musste es in diesem Fall zweimal machen, da der Grundsauer entweder zu kalt war – oder zu lange nicht aufgefrischt wurde).
- Wenn der Sauerteig – also Grundsauer – richtig Feuer hat, dann macht man einen Vorteig. Ich bin ja kein Bäcker, aber meine Rezepte halte ich genauso geheim. Den Vorteig lässt man dann mindestens 12 Stunden gehen – max. 24 Stunden, je nachdem, wie sauer man das Brot haben will.
- Dann macht man den Hauptteig: Man mischt also den Vorteig mit dem Rest der Zutaten zu einem homogenen Teig. Ich habe ja mal gelesen, dass es Bäcker geben soll, die Hefe verwenden, aber wir vertrauen auf die Zeit und die Triebkraft des Vorteiges.
Der Vorteig wurde vom Grundsauer „angesteckt“ – Nein, nicht mit Corona! Vielmehr erhalten die entstandenen Hefepilze aus dem Grundsauer fette Nahrung und schon hat der Vorteig eine enorme Triebkraft – und wir können auf Hefe verzichten. Diesen Hauptteig knetet man mit der Küchenmaschine ca. 12 bis 15 Minuten. Dann macht man den Fenstertest.
Ich hoffe, ihr seid nicht so unwissend wie ich? Denn ich dachte, als ich das erste Mal Fenstertest gehört habe, dass ich den Teig ans Fenster klatsche – und wenn er kleben bleibt, ist er gut. Ich habe auf dieses Prozedere verzichtet, weil ich meine Ehe nicht gefährden wollte. Heute weiß ich, dass man den Teig auseinanderzieht, bis er hauchdünn ist und man fast wie durch ein Fenster durchschauen kann. Denn dann ist er gut geknetet. Wenn er reißt – dann noch weiter kneten. - Dann wird er zur Stockgare in einen geölten Behälter gelegt und muss mit mir dreimal Yoga machen in den kommenden 2 bis 3 Stunden. Brot-Yoga heißt, dass ich ihn mindestens dreimal stretche und falte.
- Es wird ein Brot geformt und dann noch einmal 1 bis 1,5 Stunden Stückgare.
- Ab in den vorgeheizten Ofen zum Backen. Wir haben im WoMo einen kleinen Dampfbackofen, was das Backen echt angenehm macht.
Aber wir sind ja in der Händlerschule und nicht bei der Bäckerinnung, deswegen soll es als kurzer Ausflug auch „schon“ gut sein mit dem Brotback-Kurs. Sonst steigen mir die Bäcker noch aufs Dach. Aber auch das wäre nicht schlecht: Dann können sie dort gleich mal putzen, denn die Solarzellen sind echt schwarz – also einmal sauber machen, bitte.
Das sind alles Tipps von einem Hobby-Bäcker, der therapeutisches Backen nutzt, um Börsenstress abzubauen. Ein Bäckermeister kann es Dir viel besser und genauer erklären.
Abreise
Da wir einen Platz erwischt haben, der alles bietet, was ein Camper braucht, nutzen wir auch die Chance, alles auf null zu setzen und aufzutanken:
- Abwasser entleeren
- Fäkalien entleeren
- Wasser tanken
Und auch, wenn das Wetter auf einmal ein Traum ist: Wir wollen jetzt los – denn knapp 2.000 km sind kein Zuckerschlecken bei diesen Witterungsbedingungen.
Das Fahren auf eisglatten Straßen bei Minustemperaturen und 7 Tonnen unter dem Hintern macht nicht immer Spaß.
Wenn dann noch Wind kommt (und der kommt definitiv), ist das Fahren erst recht kein Vergnügen mehr, denn das Auto hat einen CW Wert (also Luftwiderstand) wie Omas Schrankwand im gelsenkirchener Barock. Man sollte also auf solchen Touren echt seefest sein – sonst kann es sein, dass man auf der Straße seekrank wird, wenn es schaukelt.
Und bei Seekrankheit hilft nur eines: Apfelkuchen!
„Wirklich?! Wenn man Apfelkuchen isst, dann wird man nicht seekrank?“
„Nee – das hab ich nicht gesagt – aber bei Apfelkuchen ist es egal, denn der schmeckt runter genauso wie beim hochkommen“. J
Wir starten pünktlich um 11.00 Uhr direkt nach dem Frühstück zu einer aufregenden Reise.
Davor haben wir alle Tanks bedient, unsere Tagesanalyse auf dem Schirm platziert und alles andere erledigt.
Bei dem Anblick fällt die Abreise schwer – aufgrund der eisigen Temperaturen und dem Wind aber auch wieder nicht…
2 Kommentare
Hallo Ihr Zwei,
ich bewundere euren Mut im Winter 8000km – neun Länder nach Norden zu bereisen.
Im Thorsten steckt wohl ein Störtebecker, der immer auf Entdeckungsreisen geht, um nach
Pips und Daxen zu suchen.
Das ist verbunden mit einer großen persönlichen Freiheit, und die Wohnung und das Büro überall
dabei zu haben. Das beste Beispiel sind eure positiven – negativ Erlebnisse mit dem Coronatest.
im Vergleich zu Deutschland ist das nicht so einfach machbar.
Lange habe ich die neuen Strahler am MH gesucht, sind das LED,s über der Stoßstange?
Gratuliere euch zu der toll professionellen Webseite, stammt die vom Sohn?
Ich freue mich schon auf den nächsten Bericht und wünsche euch die neun Länder Härte-Tour
durchzuhalten.
Viele Grüße Günther
Danke ihr lieben – ich komme erst jetzt dazu Euch zu antworten.
Jo ich bin immer auf der Suche im Leben.
Zuerst nach dem Sinn des Lebens
Dann nacht der ersten Freundin*
Dann auf eine Antwort auf die Frage:”warum tut Alkohol den nächsten Tag so weh?”
Und heute auf Pipps, Punkten und immer auf der Suche nach einem Abenteuer. Da hast Du vollkommen Recht.
Die Strahler sitzen über der Stoßstange und sind LED Leisten. Die haben echt Kraft. Seit wir hier sind, ist es vorbei mit der Polarnacht.
Die Webseite, hat mir jemand anderes gebaut.. Unser Junior ist echt ausgelastet..
Leider brechen wir die Tour ab und starten einen neuen Anlauf im März. Die Wetterbedingungen werden zu eklig zum Reisen.
Grüße Conny und Thorsten