Tag 15 – Abreise Lofoten

Tag 15 – die „Flucht“ 

Drei harte Sturmtage sind vorbei; zum Glück! Wir wollen im Moment einfach nur noch weg. 
So schön wie die Lofoten sein können, so grausam können sie auch sein. Wir sind jetzt 6 Tage hier gestrandet, und davon waren wieviel Tage schön? Habt ihr mitgezählt? 
Sechs Tage waren schön, denn JEDER Tag den man nicht im Büro, in der Fabrik, in der Praxis, in der Kanzlei, im Sägewerk oder sonstwo auf Arbeit verbringt ist schön. Das muss man lernen, denn erst dann kann man es auch genießen. Und da ist es schiet egal wie das Wetter wird oder ist. Nur das was man daraus macht, das zählt. Wir haben die Tage genutzt um Brot und Brötchen zu backen, um zu lernen wie man Reiseberichte schreibt, und Bilder dazu bearbeitet damit es schön wird. Wir haben gelernt, was ein atmosphärischer Fluss ist, denn diesen Begriff habe ich vorher nie gehört. Was will ich damit sagen? Wenn man lernt etwas sinnvolles an solchen Tagen zu tun, dann ist kein Tag ein verlorener Tag. Deswegen kann ich nicht verstehen, wenn sich Leute beschweren, dass ihnen in Quarantäne sooo langweilig ist. 

Egal ob die Quarantäne Sinn macht oder nicht, dazu hat ja jeder eine andere Meinung, ich wäre dankbar, wenn mir jemand sagt: „Du darfst jetzt zehn Tage nicht raus“ 
Dann hätte ich zehn Tage Zeit das zu tun, wozu ich sonst nie komme, das zu lernen wozu man nie kommt; Sprachen z. Bsp. oder Brot backen. Oder was viel wichtiger ist als Händler an der Börse; man kann lernen zu analysieren. 

Ich für meinen Teil habe habe jetzt lange nug gelernt, und habe jetzt Hummeln im Hintern. Jetzt kann oder muss wieder etwas passieren, und ich will ans Steuer und einfach los. 

Die Fähren „fahren“ wieder seit heute früh, und wir packen alles zusammen. 
Da wir nicht wissen, wann wir wieder Frischwasser tanken können, wo wir wieder eine warme Dusche bekommen und unsere Tanks leeren können, nutzen wir die Möglichkeit hier nochmal alles durch zu spielen. 

Ich gehe nochmal richtig heiß und lange duschen. Also so eine Nummer: „mit Alles“! Ich beschließe erst einmal für zwei Tage Duschen nachzuholen, und zu Sicherheit schon einmal für zwei Tage vor zu duschen. Dann bin ich da schon mal auf der sicheren Seite. 

Nachdem jedes Haar gelegt, jeder Nagel geschnitten, alle Wangenbereiche glatt rasiert sind und alles in frische Klamotten gekleidet wurde, plane ich die Abfahrt und nehme Abschied von einem schönen Platz auf den Lofoten. 

Und wenn jetzt irgendjemand denkt, hier gibt es eine Bildergalerie von „Thorsten duscht“, der muss sich bis zum Sommer gedulden; also bis zum Sommer 2042, dann bin ich 80, und dann bin ich groß genug mir das zuzutrauen. 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wir können ja den Tag langsam angehen lassen, denn wir haben grad erfahren, dass wir nicht weit kommen. 
 

Eine Seefahrt die ist lustig 

Die Fähre schaukelt uns ja noch eine Stunde aufs Festland und sorgt dafür, dass der Eine oder Andere seine Fischfrikadelle wieder dorthin zurückgibt, wo sie her gekommen ist. 
Nein, er kotzt nicht in der Küche in die Pfanne, denn es ist eine Fischfrikadelle; und Fische werden im Wasser „geboren“ und nicht in der Kombüse in der Gusspfanne…… 

Das Schiff schaukelt wie ein Großer, was uns zum Glück nicht viel ausmacht, denn wir sind alle seefest. Aber man kann schon in das eine oder andere blasse Gesicht schauen, wenn aus so einem Kutter eine Achterbahn wird. Aber auch wieder ein bisschen lustig, und es macht echt Lust auf Angeln. 
Wenn die ganzen Festländer auf dem Deck stehen und mit offenem Gebissträger die Fische anfüttern, dann muss doch was beißen oder? 

Wir machen es umgekehrt, und versorgen die Magenmuskulatur mit Frokost, statt etwas zu entsorgen.  
Etwas flau im Geschmack, aber absolut gut gemacht und richtig frisch. Brot UND Belag sind echt gut. Da kann sich so mancher Gastronom im „Schmutzigen Löffel“ eine Scheibe von abschneiden. Denn eins ist klar, ein Fischbrötchen von Dienstag, sollte ich am Freitag nicht verkaufen, sondern entsorgen; merkt Euch das! 
Das war als Frühstück etwas spät, aber sehr sehr lecker; aber auch sehr teuer. Zehn Euro für ein Sandwich ist schon heftig, oder? Allerdings ziehe ich dann immer Vergleiche unter Berücksichtigung von verschiedenen Bewertungspunkten. 
Wenn ich für etwas Geld ausgebe dann sollte es 

  • Notwendig sein 
  • Schmecken 
  • Glücklich machen 

Nun kostet in Norwegen ein Sandwich zehn bis zwölf Euro; ein Bier aber auch. 
Und dann kommen die Zweifel und die Punkte müssen abgehakt werden:  
Notwendig / Schmecken / Glücklich  
Am Ende entscheidet weder mein Magen noch mein Kopf, sondern die Uhrzeit. 
Kein Bier vor Vier 
Also Sandwiches; ab 16.00 Uhr seid ihr dort also sicher vor mir, aber morgens um 11:00 Uhr ist es besser sich für ein Toast zu entscheiden, wenn man noch ein paar Kilometer fahren will. 

Nach dem Frühstück geht es los in Richtung Fauske. Das sind nur gute 180 km, aber weiter kommen wir nicht, denn das Saltfjelled ist gesperrt. Wegen Schneeverwehungen wurde es geschlossen und wird VIELLEICHT Sonntag früh geöffnet um Fahrzeugkolonnen dann durch zu lassen. 

Wir beschließen bis Fauske zu fahren, um dort zu übernachten. Der Platz ist dicht an der Stadt (vielleicht kann man ja mal essen gehen?) oder sich im Supermarkt eindecken um dann lecker zu Hause zu essen. 

Ich will jetzt nicht sagen die Fahrt war anstrengend, denn sie war spektakulär. 
Ich habe in meinem Leben weit mehr als 2 Mio Kilometer hinter dem Steuer zurückgelegt. Ich behaupte mal ich habe da etwas Erfahrung. Aber hier, da wird einem warm. 
Das Fahrzeug habe ich mit Spikes in den Reifen versehen. Er läuft immer mit abgelassener Luftfederung um die Schwerpunkte tief zu halten. 

Wenn Du allerdings vor Dir eine spiegelblanke Fahrbahn siehst (für alle die es nicht kennen, dann glänzt die Fahrbahn, aber die Frontscheibe bleibt trocken) 

Wenn Du dazu rechts ein Verkehrsschild sieht, wo vermerkt ist: “8% Gefälle auf die nächsten 2 km“ und Dir unterstützend  

  • ein Schwerlastschlepper die LKW´s bergauf schleppt oder zieht, weil sie es nicht alleine können,  
  • Und Dir bewusst wird, dass 7 Tonnen unter dem Ar… auch schieben können 

dann passiert folgender Vorgang: 

  1. Tief durchatmen 
  2. Jacke ausziehen 
  3. Wenn nicht frisch geduscht, nochmal den Deoroller kreisen lassen. 
  4. Einen Kaffee trinken (Thema Bier hatten wir – ist noch zu früh) 
  5. Deine(n) Beifahrer(in) schön anlächeln, denn es wirkt entspannend 
  6. Und mit Gefühl und Eleganz, lässt man dann sein Bettchen und das Bier sachte den Berg hinuntergleiten. Das Augenmerk liegt auf dem Bier nicht auf dem Bettchen, denn ich glaube für ein Bier, bekommst Du in Norwegen 2 Schlafsäcke. 

Die Norweger sind es gewohnt, was man sofort merkt und an der Bekleidung sieht.  

Woran man das erkennt? 
Ganz einfach: 
Wenn zwischen Deinem Auto und dem Auto hinter Dir, selbst eine Ameise ein Korsett braucht um zwischen den Autos durch zu kommen, dann parkt hinter Dir ein Deutscher. 
Wenn zwischen Dir und Deinem Hintermann ein 40 Tonner wenden kann, dann ist hinter Dir ein Norweger / Schwede / Finne. 

Wir wollen jetzt aber nur noch weg, und die Schönheit am Straßenrand rückt etwas in den Hintergrund. Und mit der Schönheit am Straßenrand meine ich die Eislandschaften. Wir sind ja im kalten Norwegen und nicht auf der Reeperbahn 😉 

Aber ein paar Bilder dürft ihr von der Tour genießen in der Zeit, wo wir uns ein paar Snacks im Backofen warm machen und auf dem Stellplatz zu genießen. Also Ihr bekommt die Eindrücke von der Tour, und wir ein Essen und ein Pils. Wir haben uns ein frisch gebackenes Brot aus unserem Backiofen und ein paar schwedische Tapas gegönnt. Der Rittmorgen wird anstregend, also nicht so spät ins Bettchen. Wir wollen so früh wie möglich über das Hochplateau, denn es ist nur bis Mittag trocken und sonnig. Danach kann es sein, das für zwei Tage wieder gesperrt ist. 

Zum Handel

wir haben auch die Zeit des “Stillstands” etwas genutzt und uns den Chartts gewidmet.
Erstaunlich was man so alles hin bekommt. Denn trotz aller Widrigkeiten haben wir in der Woche, die wir an den Platz gefesselt waren, dieses Ergebnis erzielt

5 Dax Positionen mit einem Ergebnis von 285 Punkten in der Woche  UND im EUR / USD
4 EUR Positionen mit dem Ergebnis von 29 Pipps

Damit haben wir im EUR USD das Wochenziel knapp verfehlt (diese Aussage habe ich von den Politikern gelernt), aber das ist normal in den ersten beiden Handelswochen des Jahres. Deswegen ist das auch unsere Urlaubszeit seit über 10 Jahren.
Dieses Manke an Performance im EUR wurde durch den Dax perfekt ausgebügelt. Alles in Allem: ein guter Stert in das Börsenjahr 2022

Teile diesen Reisebericht als Erster!

Ein Kommentar

  1. hallo ihr Beiden, danke für euren super Reisebericht, ich finde es einfach genial was ihr Beiden (Sry drei) jeden Tag so erlebt, wenn es manchmal sicher etwas kribbelt in der Magengegend, aber so soll Reisen sein, bin manchmal fast etwas neidig auf euch, denn eigentlich bin ich auch so, nur meine Partnerin ist nicht so die Reisende, zudem mit drei Hunden, obwohl mit WoMo müsste das auch möglich sein. Freue mich auf weitere spannende Berichte, bitte noch mehr Fotos oder Videos! Gute Heimreise wünscht euch……Biker René

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Zur Tour

Norwegen 2018 Tour

Über den Autor

die beiden Verrueckten

Thorsten Helbig

Thorsten Helbig ist bereits seit mehr als 20 Jahren Börsenhändler mit Leib und Seele. Außerdem liebt er es, die Welt mit seiner Frau und seinem Hund im Wohnmobil zu erkunden. Als Reisender Händler zeigt er, wie man unterwegs an der Börse Geld verdienen kann.

Zur forexPRO-Community

Weitere Berichte