Es wird kalt!

Die erste Nacht in Schweden tat sehr gut nach den Aufregungen und der anstrengenden Fahrt im strömenden Regen. Ein bisschen aufgeregt ist man ja auch noch, das sorgt für eine gewisse Bettschwere, welche dann auch beim Einschlafen hilft. 

Das beste Gefühl, welches ich schon lange nicht mehr gespürt habe, ist: Ich muss morgen früh nicht aufstehen – kann einfach liegen bleiben! 

Und da kommt wieder der alte Körper ins Spiel, der es seit vielen Jahren gewohnt ist, den Schlaf einfach morgens zeitig zu beenden. Ich habe dann mit meinem Körper kommuniziert und ihm klar gemacht, dass er machen kann, was er will – ich bleibe im Bett liegen. 

Und dann kommen die hinterhältigen Attacken und irgendwie muss mein zweites Ich sich den Hund zu Hilfe geholt haben mit den Worten: 

„Ich bekomme den Alten nicht aus den Kissen – mach Du mal – meistens hilft das!“ 

Und schon fing unser kleiner Begleiter an, mir klarzumachen, dass er an die frische Luft möchte und so gar keinen Bock mehr hat, im Korb rum zu liegen. Ich hätte beinahe geschrieben „zu vegetieren“ – aber das passt zu einem Tier, welches vom Wolf abstammt und Reißzähne hat, so gar nicht. Oder habt Ihr Euren Vierbeiner schon mal mit einer Kuhblume glücklich gemacht? 

Ich also noch einigermaßen schlaftrunken aus dem Bettchen gehüpft oder besser gesagt: Mit knarrenden Gelenken die Leiter runter gestiegen. Kaffee angeschaltet – den bereitet meine Conny immer abends vor, da staunt ihr, oder? Danach mit dem kleinen Fell raus, Tür auf und brrrrhhhhhhh… 

Sechs Grad Minus und Nieselregen – nicht mein Wetter. Achso, hatte ich den starken Wind schon erwähnt? Das sind Wetterbedingungen, die wir alle nicht mögen. 
Also ganz schnell alles raus aus dem Körper, was da nicht mit genommen werden muss (jedenfalls bei dem Hund) und dann Kaffee und Tagesplan. 
 
Der Tagesplan lautet, dass wir direkt durchfahren bis zur Insel Öland und schauen, wann wir dort ankommen, und wann es dunkel wird. Am alten Hafen gibt es einen Stellplatz und Annys Fischbude. 

Standort Öland

Das klingt nach einem Plan: Platz am Wasser und frischen Fisch aus dem Hafen vom Fischer, von Anny zubereitet… Lecker… mit einem Pils dazu. Wir freuen uns drauf und ich gebe Gas. 

Die Anfahrt auf die Insel ein Traum – sowas Schönes hat man selten… Die Zufahrt geht über eine lange Brücke, wie man in den Bildern sehen kann. Die darunter liegenden Buchten der Ostsee sind gefroren. Und wenn Salzwasser friert, das will etwas heißen. 

Kaum auf der Insel gelandet, sind wir von der Weite und der Schlichtheit sowie der Schönheit angetan. Flaches Land und ein traumhaftes Licht beim Sonnenuntergang gegen 16:00 Uhr. 

Die Insel ist von Mühlen übersäht, wir wissen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, warum. Es gibt so viele uralte Windmühlen, dass nicht alle ein Museum sein können. Es muss hier mal viel Getreide angebaut und verarbeitet worden sein. Sonst mach es keinen Sinn. 

Wir kommen an den Hafen und freuen uns auf Fish and Chips oder wenigstens Fischbrötchen und Bier. Aber Anny hat leider beschlossen, die Bude für die blöden Tyske einfach zu zulassen 

Dazu kommt, dass der Hafen betoniert ist und es hier fürchterlich gestürmt haben muss, denn die Fläche ist komplett mit Schlamm überzogen. 

Ich habe je nix dagegen, wenn es mal dreckig ist im Hafen – das gehört dazu. Aber hier einmal bei dem Sauwetter mit dem Hund raus, dann hast Du die folgenden beiden Ergebnisse, die Du nicht wirklich brauchst: 

  1. Der Hund: Aus Weiß mach Schwarz, das ist nicht schön
  2. Später im WoMo: Man sieht jeden Fußabdruck auf dem Teppich, so dass sogar Kommissar Wallander die Spuren von zu Hause verfolgen könnte.

Beides wollen wir nicht und fahren an die Südspitze von Öland. Ein sauberer Schotterplatz direkt am Wasser mit Meerblick. Aber auch mit Wind aus erster Hand, und schon werden aus 5 Grad Plus gefühlte 10 Grad Minus… 
Na gut, wir können ja heizen und beschließen hier mindestens einen Tag zu bleiben, um ein paar Sachen aufzubereiten, wie zum Bespiel diesen Bericht hier zu schreiben. 

Dazu kommt ja der weitere Plan. 
Wir haben festgestellt, dass der Januar der kälteste Monat in Norwegen ist und dass am 13.01.2022 das erste Mal die Sonne wieder hervorkommt. 
Bis dahin ist Polarnacht: Das ist gut zum Reisen und zum Nordlichter fotografieren, wenn sie denn auftreten. 

Deswegen machen wir heute alles fertig, backen noch ein Brot für die Tour und begeben uns morgen früh direkt auf die Route nach Andenes. 

Die Entfernung beträgt ca. 1.931,5 km. Also eine richtige Strecke, die man nicht an einem Tag schafft. Und im Schnee erst recht nicht. 

Ich gehe mal von vier oder fünf Reisetagen aus, die wir brauchen werden. Erst dort oben wird es richtig interessant und richtig kalt. Wir wollen ein oder mehrere Webinare im Schnee machen und Wale beobachten. 

In zehn Tagen gibt es wieder helle Stunden – dann müssen wir gerüstet sein. 

Also, auf geht´s! 

Zum Handel

Der Markt ist in der ersten Woche des Jahres immer schwer zu handeln.
Aus diesem Grund haben wir gestern eine (längerfristige) Short-Position im Dax bezogen bei 16.039 Punkten. Diese Position wollen wir lange behalten und sie sollte uns auch die Tour über begleiten.

Außerdem waren heute zwei kurzfristige Positionen im Dax drin – einmal leider Break even (BE, also +/- 0) ausgestoppt und die Zweite sollte uns unser Tagesziel einbringen. 

Der Euro hält sich noch nicht an die üblichen Marken, deswegen ist er mit Vorsicht genießen. 

Ist ja auch DER Euro… und DER ist immer etwas unleidlich nach etlichen Tagen mit zu viel Essen und reichlich Alkohol… Aber erfahrungsgemäß gibt sich das auch schnell wieder.

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Zur Tour

Norwegen 2018 Tour

Über den Autor

die beiden Verrueckten

Thorsten Helbig

Thorsten Helbig ist bereits seit mehr als 20 Jahren Börsenhändler mit Leib und Seele. Außerdem liebt er es, die Welt mit seiner Frau und seinem Hund im Wohnmobil zu erkunden. Als Reisender Händler zeigt er, wie man unterwegs an der Börse Geld verdienen kann.

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