Schafft man es wirklich, URLAUB zu machen?

Ich bin gespannt. Wir haben aufregende Wochen hinter uns und der Körper schreit nach Erholung. Das merk man aber erst, wenn man unterwegs ist.

Zu Hause ist es normal, sieben Tag die Woche zu arbeiten und eine „anstrengende“ Community zu pflegen und zu begleiten, denn der Schreibtisch ist immer in greifbarer Nähe.

Wenn man selbständig ist, dann kann man oft nicht anders – jedenfalls dann, wenn der Job Spaß macht. Und so geht es uns immer.

Aber dieses Mal haben wir uns vorgenommen, dem Körper und der Seele etwas Ruhe zu gönnen, deswegen auch kein Stress bei der Anfahrt unseres nächsten Zieles.

Wir schlafen also morgens gemütlich aus und starten nach einem „Wachrüttelkaffe“ in Richtung Norwegen. Unser Ziel für diesen Tag? Mindestens Elverum in der norwegischen Provinz Fylke.

Allerdings nicht auf dem direkten Weg, denn die Hauptstraßen sind uns zu voll und die Grenzübergänge bremsen oft etwas – gerade auch seit Corona. Ich kann dieses Wort langsam, aber sicher nicht mehr hören.

Elverum kennen wir doch von irgendwo her…

Wir kennen diesen Platz von unserer ersten (großen langen) Reise mit dem Wohnmobil im Jahr 2015. Auf dieser Tour haben wir ganz Dänemark – Schweden – Finnland und Norwegen besucht. Auf der Rücktour waren wir im August fast allein auf dem Platz. Wir standen direkt am Fluss (der Glomma) und haben uns jeden Tag mit der Fliegenroute frische Eschen gefangen und danach gegrillt. Lecker!

Diesen Platz wollen wir nochmal genießen – also: Los geht´s!

Das Abendessen wollen wir uns in Elverum auf einem ruhigen Platz aus dem Fluss holen – so der Plan. Und was haben wir gelernt? Ein Plan ist wichtig!

Auf der Tour selbst gibt es jetzt nicht soooo wahnsinnig viel zu tun. Nur ein Bisschen handeln – denn der Dax nimmt die Route auf, die er aufnehmen soll.

Als ob es in Deutschland nicht warm genug ist – der Dax will immer weiter in Richtung Süden, mit purer Gewalt.

Der Index attackiert immer wieder unsere Schlüsselmarke 12.400 Punkten! Ob er sie dieses Mal knackt? Schön wäre es, denn dann steht das große Ziel bei den 11.200 Punkten auf dem Plan.

Der Urlaub wäre dann sicher, denn dann hätte in nächster Zeit nicht mehr viel zu tun – und er wäre natürlich auch finanziert. Also, Daumen drücken: Vielleicht passt unsere Analyse ja auf dieser Tour perfekt und wir haben einen perfekten Lauf.

Es wird Abend – aber der Zeitplan passt

Wir kommen pünktlich gegen Abend – diesmal gegen 19.00 Uhr – in Elverum an.

Die erwartete und erträumte Idylle: Leider Pustekuchen!

So stehen die Wohnmobile an der Rezeption Schlange – und das mitten in der in der Woche.

Die – wie immer – nette Dame am Empfang ruft unsere Daten auf (ja, die sind dort zum Glück noch gespeichert) und sagt uns, „Sie haben absolut freie Platzwahl.“

Das ist genau meins: Freie Platzwahl! Denn ich mag diese Parzellen mit 3 m Abstand zum Nachbarn gar nicht. So war es vor sieben Jahren schon einmal.

Der kleine Unterschied? Damals waren auf der Fläche 5 Fahrzeuge und Platz ohne Ende. Da hat das „Platz suchen“ richtig Spaß gemacht. Denn man sucht sich das aus, was man als gut und ansprechend empfindet.

Heute auf der gleichen Fläche gefühlte 500 Fahrzeuge – also Wohnmobile und Wohnwagen – und der Begriff „freie Platzwahl“ heißt eigentlich: „Ich drücke Ihnen die Daumen, dass sie überhaupt einen freien Platz finden.“

Alles auf dem Platz ist voll, voll, voll – nicht die Besucher, sondern die Plätze. Nach der dritten Runde über den Platz, fanden wir dann endlich eine Lücke. Und diese Lücke war auch noch direkt am Wasser. Da fragt man sich schon: Warum ist dieser Platz eigentlich noch frei?

Die Antwort ist einfach…

Weil dieser Platz an einem Baum war, wo man keinen Fernsehempfang hatte.

Der „normale“ deutsche Camper braucht Fernsehen – egal, ob es etwas taugt oder nicht.

Wir haben unseren Fernseh-Konsum schon seit einiger Zeit stark reduziert. Und was soll ich sagen: Dadurch sparen wir verdammt viel Zeit.

Außerdem wird man auf diese Weise auch weniger von unserem „Spitzenpersonal“ in Berlin belästigt. So erinnere ich mich noch gut an eine politische Talkshow, in welche der damalige Finanzminister und heutige Bundeskanzler Olaf Scholz danach gefragt wurde, wie er sein Geld investiert.

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht antwortete er: Für ihn reicht es vollkommen aus, sein Kapital auf einem Sparbuch anzulegen.

Wohlgemerkt: Es handelte sich hier um den damaligen Finanzminister der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt! Und dieser Politiker scheint auch noch stolz darauf zu sein, sich nicht mit den Finanzmärkten auszukennen…

Man muss sich daher nicht wundern, dass die Deutschen auch heutzutage nach wie vor mit Aktien fremdeln: Vielmehr lässt man das Geld lieber auf dem Sparbuch „verschimmeln“. Denn schließlich macht es Olaf Scholz genauso – und der muss es ja schließlich wissen…

Aus der Bibel zitiert: „Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“

Lange Rede, kurzer Sinn: Wir brauchen kein Fernsehen, deswegen bekommen wir diesen freien schönen Platz mit Blick auf das Wasser.

Es wird schon wieder Abend

Die Abendruhe kehrt ein und ich kann bei einem Bierchen (das hab‘ ich mir nach knappen 600 km verdient!) entspannt beobachten, wie in der Glomma Lachse springen und sogar zwei Biber ihre Bahnen ziehen. Ein schöner Abend – leider auf einem Platz, der die Zukunft der Camper widerspiegelt.

Wir gehen zeitig schlafen, denn morgen geht es nach Namsos – eine Strecke von ebenfalls knapp 600 km. Also ab ins Bettchen und auf den Kaffee freuen.

Das Ziel rückt näher

Unser Ziel ist Namsos oder wenn wir es schaffen, sogar Bangsund.

Um dahin zu kommen, haben wir immer noch rund 600 km vor der Nase. Das ist der Reiseplan bzw. die Reiseroute:

Wir kennen diesen wunderschönen Platz seit Jahren und wir freuen uns wahnsinnig darauf.

Das wiederum hat mehrere Gründe.

  1. Der Platz hat eine traumhafte Lage
  2. Der Platz ist ruhig und kein Partyplatz
  3. Wir kennen die Besitzer seit Jahren als gute Freunde
  4. Wir kennen die Nachbarn (Petter und Bente) – ganz liebe Norweger
  5. Wir kennen die Fischgründe
  6. Wir kennen viele der anderen Camper, die gerne hierher zurückkommen
  7. Wir finden hier unsere Ruhe
  8. Hier gibt es Adler
  9. Hier gibt es Fisch
  10. Hier bekommen wir ein Boot

Zusammengefasst: Wir fühlen uns hier „sauwohl“ und freuen uns auf unser zweites „zu Hause“.

Und dieses Ziel lock – wie jedes Jahr. Also wache ich morgens zeitig auf und mache noch ein Webinar mit unserer Community, damit wir gemeinsam mit einem GUTEN PLAN durch den Tag kommen. Direkt danach folgt die Abreise.

Wir reisen die bekannte Strecke – weil sie einfach so unbeschreiblich schön ist!

Die Tour führt uns entlang der Glomma: Ein traumhafter Fluss, wo man alle paar Kilometer einen Angler sieht, der versucht, sich sein Mittag- oder Abendbrot zu angeln. Und das am besten mit rotem bzw. rosefarbenem Fleisch. Es muss natürlich auch kräftig nach leckerem Fisch schmecken.

Wir reden ja von Lachs. Und den gibt es hier sehr reichlich. Das Problem ist aber, dass man ihn nur auf dem Teller sieht, wenn man ihn vorher überlistet. Genau das wird hier sehr professionell betrieben.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen – es macht Spaß! Und mit genügend Geduld führt es zu einem sagenhaften Erfolg. Genauso ist es ja auch häufig an der Börse!

Es gibt kaum etwas Schöneres, als einen selbst gefangenen Wildlachs auf dem Teller zu präsentieren. Und da ist es egal, ob der Fisch

  • gekocht
  • gebraten
  • kalt geräuchert
  • heiß geräuchert oder
  • als graved Lachs (vergrabener Lachs)

schmackhaft gemacht wurde. Es ist ein Gaumenschmaus – versprochen.

Ein paar Bilder von der Tour und von Elverum könnt ihr hier sehen.

Ich hoffe, sie gefallen Euch!

Teile diesen Reisebericht als Erster!

Ein Kommentar

  1. Hallo ihr Drei,

    soooooo, also Boot Nr. 3 – so ein Zufall – deshalb defekte Positionslampen – heute freundlicher Kontakt mit Kustvakt Boot W332 deswegen! Und warum sind die Fischkisten so eingerissen, da müssen ja Mengen Fisch drin gewesen sein, die Finne am Motor ist auch abgebrochen und am Propeller fehlt die Farbe (alles dokumentiert). Nur Probleme mit dem Boot. Wenigstens beißen die Lengs, Seehechte und Seelachse diese Woche.
    Wir hoffen, ihr seid gut zu Hause angekommen und das Fell von Pico ist wieder getrocknet nach dem vielen Regen den ihr hattet. Gestern und heute 27 Grad und Sonennbrand auf dem Wasser!

    Alles Gute, wir melden uns wieder!
    Joanna und Thoralf

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Zur Tour

Norwegen Angeln Sommer 2022

Über den Autor

die beiden Verrueckten

Thorsten Helbig

Thorsten Helbig ist bereits seit mehr als 20 Jahren Börsenhändler mit Leib und Seele. Außerdem liebt er es, die Welt mit seiner Frau und seinem Hund im Wohnmobil zu erkunden. Als Reisender Händler zeigt er, wie man unterwegs an der Börse Geld verdienen kann.

Zur forexPRO-Community

Weitere Berichte

Reise
Reise